Das Projekt
Otloh von St. Emmeram (um 1010–kurz nach 1070) war ein Benediktinermönch, der für viele seiner Schriften gleichzeitig Autor und Kopist war. Studien zu Otloh müssen sich jedoch bei einem Großteil seiner Werke immer noch auf antiquierte Ausgaben stützen. Zum einen beruhen diese auf einer einfachen Transkription von Otlohs Autographen (wobei Urfassung und Texteingriffe nicht unterscheidbar sind), zum anderen wurden sie vor drei Jahrhunderten nach anderen als den heute geltenden Kriterien gedruckt und hundert Jahre später nachgedruckt. Es ist daher Ziel des Forschungsprojektes, die allein in veralteten Drucken vorliegenden autographischen Werke Otlohs in einer neuen kritischen Edition zu präsentieren, die klar zwischen Urfassung, Korrekturen, Anmerkungen und späteren Zusätzen durch die Hand des Autors selbst unterscheidet. Auf diese Weise wird es möglich sein, Otlohs kritische und intellektuelle Arbeit an seinen Texten und die Entwicklung seines Denkens zu dokumentieren.
Förderung
Das Projekt wird für einen Zeitraum von drei Jahren (2022–2025) von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.